Ab in die Freiheit !

 

Es war Herbst geworden und unsere beiden Abenteurer entschlossen sich nach Hause zu fliegen. Obwohl ihre Flügel schon kräftig waren, war es doch sehr anstrengend, und so setzten sie sich auf einen vorbeifahrenden Zug und genossen den Fahrtwind. Bald waren sie eingeschlafen....

"ROTTERDAM, ROTTERDAM HAFEN", die Lautsprecherstimme riss sie aus den Träumen.

"oh, lass uns ein bisschen herumfliegen, ich bin schon ganz steif", rief Lumina. Schon war sie unterwegs und Fünkchen hatte Mühe ihr zu folgen. "Schau mal, das große Schiff" und schon war sie oben auf den Schornstein.

Tuuut, machte die Sirene und eine dunkle Rußwolke kam aus dem Schornstein. Schwarz und hustend landete sie auf dem Schiffsdeck. Fünkchen, ein echter Kavalier bemühte sich nach Kräften, den schwarzen Ruß zu beseitigen, Körnchen für Körnchen, dauerte es Stunde um Stunde. Endlich glänzten die Flügel wieder in der Sonne, doch was war das?

So weit sie auch schauten nur Wasser, nur das weite Meer... schon kamen die Kreuzfahrtgäste an den Pool um sich zu sonnen. Unsere Freunde verkrochen sich hinter einem dicken Tau, doch im Schatten begann ihr Licht zu leuchten und ein kleines neugieriges Mädchen sah das, stülpte ein Wasserglas über die beiden und stellte es vor ihr Kabinenfenster.

"Jetzt habe ich auch nachts immer ein kleines Licht am Fenster" sagte sie, "das ist ganz praktisch, wenn ich mal auf die Toilette muss..."

Die Sonne brannte heiß auf das Glas und unsere Freunde waren schon ganz matt und halb verdurstet.

"Hilfe", stöhnte Lumina "Hilfe!" "Das bringt nichts" sagte Fünkchen, "die Menschen können uns nicht hören."

Am Pool lagen zwei Männer in der Sonne und prosteten sich mit einem kühlen leckeren Getränk zu: "Endlich Urlaub, 4 ganze Wochen Erholung und Spaß, das haben wir uns verdient"! Dann streckten sie die Füße aus, blinzelten noch einmal schläfrig in die Sonne und waren schon fast eingeschlafen, als der eine sagte:

"Hast Du das gehört?" ... "Nein, ich habe nichts gehört, was ist denn?" ... " Mir war, als hätte jemand um Hilfe gerufen" ... "Ach Quatsch", sagte Gustav, "genieße die Fahrt, wer sollte hier um Hilfe rufen?"

Doch Hanjo ließ das keine Ruhe, langsam und bedächtig ging er die Reling vor den Kabinen entlang und wäre fast über das Glas gestolpert. "Wer macht denn so was und stellt sein Glas mitten auf den Weg" brummte er, nahm das Glas hoch und sah die beiden Glühwürmchen....

"Was macht ihr denn hier, ich dachte ihr habt es euch im Fee`n Schloß gemütlich gemacht?" Dann nahm er die beiden ganz vorsichtig auf seine Hand, schützte sie mit der anderen Hand vor der Sonne und brachte sie in seine Kabine. "So, ihr beiden Abenteurer, hier könnt ihr bleiben, bis wir wieder zu Hause sind, macht es euch ruhig gemütlich, und keine weiteren Abenteuer mehr auf dem Schiff, nicht dass ihr wieder in Gefangenschaft geratet,

 DIE FREIHEIT IST DOCH VIEL ZU SCHÖN um sich einsperren zu lassen!"

"Was war denn?" fragte Gustav. "Ach nichts weiter, ich hab mir nur ein bisschen die Füße vertreten..."

Was würde Gustav staunen, die beiden Freunde vom Märchenschloß in ihrer Kabine wiederzusehen... dachte Hanjo, lächelte und machte es sich auf der Liege bequem.....

Bis zum nächsten Abenteuer.... euer Fünkchen.

...........und jetzt pass ich noch besser auf meine Lumina auf !

und die nächste Geschichte erzählt:

Das Leuchten der Glühwürmchen